Ich brauche ein neues Bücherregal. Ich kann an keinem Buchladen vorbeigehen. Diesen Monat ist es ganz besonders schlimm. Überall werde ich mit Sonderangeboten überflutet und so sehr ich versuche, nicht darauf anzuspringen, letztlich bin ich doch zu schwach und gebe meiner Sucht nach. Erst drei Krimis aus der Stern-Bibliothek, dann zwei Bücher bei Booklooker bestellt und gestern vier Schweden-Schmöker aus der Weltbild Sammleredition. Und keines der Exemplare hat mich mehr als drei Euro gekostet, da kann ich nicht widerstehen.

Zwei Wochen ist es nun her, dass ich meinen Seat in einen anderen Wagen "umgetauscht" habe. Ein bisschen Leid tat es mir schon, den Kleinen, der mich fast sechs Jahre begleitet hat, wegzugeben und zu wissen, dass er in der Presse enden wird. Aber ich brauchte nunmal ein anderes, besserer Auto...

... da hatte ich mal zwei Wochenenden keine Termine auf Arbeit, und genau an dem Wochenende, an dem ich mich zur Inventur angemeldet habe, kommt der Anruf. ob ich nicht arbeiten könnte. Also Termin, Inventur, nachts um zwei Feierabend, fünf Stunden Schlaf, nächster Termin und dann in die Redaktion. Zum Glück gabs dort nen Pott Kaffee, damit ich überhaupt mal munter werde.

Heute hat es geklappt, haben den Film, den wir eigentlich schon am Mittwoch gucken wollten, heute endlich gesehen. Gott, so viel Schnulz und rosa Wattebausche habe ich lange nicht gesehen. Der ganze Film tropfte nur so vor Schmalz, aber die Nahaufnahmen von MC Dreamy haben für alles entschädigt, seufz!!!

... einfach nur ein bisschen Verständnis für meine Arbeit. Warum denken Eltern immer, das was sie machen, ist Arbeit und wenn ich zu tun habe, unterwegs bin für die Zeitung ist das alles nur pille palle. Klar so ein Text schreibt sich auch ruck zuck, ist in drei Minuten fertig, klar kann ich mal eben schnell Mutti hin und her fahren, ist ja nicht so wild, wenn ich dafür meine Arbeit unterbreche. Komme ja schnell wieder in den Text rein... und der muss ja auch nicht um ne bestimmte Uhrzeit in der Redaktion sein.

Manchmal wurde ich mir einfach nur ein bisschen Verständnis wünschen - auch meine Arbeit benötigt Zeit, Geduld, Ruhe.

Schon komisch in dem großen Haus so fast alleine zu wohnen. Waren wir Anfang des Jahres noch fünf Personen, geistern wir jetzt zu dritt durch die Zimmer. Schwester ausgezogen, Papa im Krankenhaus. Und der Haushalt bliebt alleine an mir und meiner Ma hängen. Da ist jede noch so kleine Abwechslung willkommen.

Endlich habe ich mich durchgerungen sie zu kaufen. Jetzt ist sie meine - die DVD Box der ersten CSI-Staffel.

Der Plan war perfekt: Ausschlafen um fit zu sein für die Disco am Abend. Soweit der Plan. Dann fiel meinem Vater Samstag Morgen um sieben ein, die Fenster zu ölen. Also öffnenten sich nacheinander, schön langsam, alle Rollos im Haus. Dann ging jedes Fenster unzählige Mal auf und zu, und auf und zu...

Das wars dann mit dem Schlaf. Eine Stunde lang schlug er sich den Morgen um die Ohren. "Es musste doch mal gemacht werden. Und wenn nicht jetzt, wann dann?" - so seine Begründung. Vielleicht zu einer normalen Tageszeit?

Gestern war ich das erste Mal seit fünf Jahren an meiner alten Schule. Und es sah noch genaus so aus wie früher. Die Erinnerungen sprudelten nur so aus mir heraus. Der Schulhof, auf dem wir jede Pause verbrachten. Das Haus, um das wir im Sport sprinten mussten. Die Turnhalle, in der wir unzählige Unterrichtsstunden hatten. Dir Tischtennisplatten, auf denen wir im Kunstunterricht skulpuren behauen haben. Die Kellerräume mit ihren hohen Fenstern, das alte wackelige Eingangstor, der neue Parkplatz, und und und....

Die letzten zwei Wochen sind mal wieder wie im Flug vergangen. Ich hatte nicht wirklich Zeit für irgendetwas oder irgendjemanden. Und mein Körper zieht jetzt auch die Notbremse, bin innerhalb von wenigen Wochen das zweite Mal krank. Wenn ich nur die Zeit hätte, zum Ausruhen.
Und in meinem Kopf geistert dieser Typ herum, kann an nix anderes denken. Dabei bräuchte ich einfach mal ein paar freie Minuten. Nur für mich.