Brigitte Klump „Das rote Kloster“ Eine deutsche Erziehung
Brigitte Klump, Tochter eines Landwirts, ist jung, naiv und hat gerade ihr Abitur absolviert als sie sich entschließt, Journalistik zu studieren. Nach einem Volontariat beginnt sie ihr Studium an der Karl-Marx-Universität in Leipzig und hofft so ihrem Traum Theaterkritikerin zu werden, näher zu kommen.
Erst einmal muss sie allerdings das Einmaleins des DDR-Journalismus lernen. Das heißt für Brigitte, die zuweilen ganz schön naiv wirkt, büffeln bis zum Umfallen, Sprachrohr der Partei sein, niemals hinterfragen, sondern akzeptieren was von „oben“ angeordnet wird und wenn die Stasi zweimal klingelt, freundlich lächelnd machen, was die Herren und Damen der Staatssicherheit verlangen. Auch wenn man seine vermeintlich besten Freunde bespitzeln soll, die selbst schon auf einen angesetzt sind. Doch Brigitte hinterfragt und stellt sich der Stasi entgegen, weigert sich für die Institution zu arbeiten. Zu allem Überfluss lernt sie einen Westdeutschen Jungen kennen, mit dem sie eine intensive Breifreundschaft hegt, ein Aspekt, der sie für die Stasi noch attraktiver macht.
Immer wieder versucht Brigitte ihren Kopf durchzusetzen, bis sie unter anderem erreicht, dass sie ein Praktikum am Berliner Ensemble absolvieren darf, wo Berthold Brecht wirkt. Nach einiger Zeit verbindet sie eine enge Freundschaft zu Helene Weigel, Witwe vom inzwischen verstorbenen Brecht. Zudem hegt sie eine intime Beziehung zu Bunge, der ebenfalls am BE tätig ist. Durch das Prakikum und einem Zweitstudium rückt der Beruf der Theaterkritikerin in greifbare Nähe.
Das gesamte Studium ist für viele Studenten der Fak. Jour., kurz für Fakultät Journalistik, eine enorme psychische Belastung. Nahezu alle Studenten sind aufeinander im Auftrag der Stasi angesetzt. Jeder, der sich dem widersetzt, riskiert die Exmatrikulation oder setzt zumindest einen guten Abschluss aufs Spiel, so auch Brigitte. Immer wieder wählen Kommilitonen den Freitod als einzigen Ausweg und schließlich kommt es zu einem Eklat, an dem Brigitte Klump nicht ganz unschuldig ist.
Dieser Augenzeugenbericht von Brigitte Klump gewährt einen interessanten Einblick in die Journalistenausbildung der ehemaligen DDR. Es wird deutlich, wie stark die psychische Belastung Anfang der 50er Jahre war, derer sich die angehenden Journalisten gegenüber sahen. Verrate und bespitzle ich meine Freunde oder stelle ich mich der Stasi, entgegen, die praktischerweise eine Direktleitung zur Uni hat. Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert, gerade für angehende Schreiberlinge, damit diese erfahren, wie gut sie es heutzutage haben. Obwohl man auch heute in manchen Fällen über den Begriff „freie Meinungsäußerung“ sicherlich streiten kann.
Das Buch gibt’s im Goldmann Verlag. ISBN: 3442112915
Erst einmal muss sie allerdings das Einmaleins des DDR-Journalismus lernen. Das heißt für Brigitte, die zuweilen ganz schön naiv wirkt, büffeln bis zum Umfallen, Sprachrohr der Partei sein, niemals hinterfragen, sondern akzeptieren was von „oben“ angeordnet wird und wenn die Stasi zweimal klingelt, freundlich lächelnd machen, was die Herren und Damen der Staatssicherheit verlangen. Auch wenn man seine vermeintlich besten Freunde bespitzeln soll, die selbst schon auf einen angesetzt sind. Doch Brigitte hinterfragt und stellt sich der Stasi entgegen, weigert sich für die Institution zu arbeiten. Zu allem Überfluss lernt sie einen Westdeutschen Jungen kennen, mit dem sie eine intensive Breifreundschaft hegt, ein Aspekt, der sie für die Stasi noch attraktiver macht.
Immer wieder versucht Brigitte ihren Kopf durchzusetzen, bis sie unter anderem erreicht, dass sie ein Praktikum am Berliner Ensemble absolvieren darf, wo Berthold Brecht wirkt. Nach einiger Zeit verbindet sie eine enge Freundschaft zu Helene Weigel, Witwe vom inzwischen verstorbenen Brecht. Zudem hegt sie eine intime Beziehung zu Bunge, der ebenfalls am BE tätig ist. Durch das Prakikum und einem Zweitstudium rückt der Beruf der Theaterkritikerin in greifbare Nähe.
Das gesamte Studium ist für viele Studenten der Fak. Jour., kurz für Fakultät Journalistik, eine enorme psychische Belastung. Nahezu alle Studenten sind aufeinander im Auftrag der Stasi angesetzt. Jeder, der sich dem widersetzt, riskiert die Exmatrikulation oder setzt zumindest einen guten Abschluss aufs Spiel, so auch Brigitte. Immer wieder wählen Kommilitonen den Freitod als einzigen Ausweg und schließlich kommt es zu einem Eklat, an dem Brigitte Klump nicht ganz unschuldig ist.
Dieser Augenzeugenbericht von Brigitte Klump gewährt einen interessanten Einblick in die Journalistenausbildung der ehemaligen DDR. Es wird deutlich, wie stark die psychische Belastung Anfang der 50er Jahre war, derer sich die angehenden Journalisten gegenüber sahen. Verrate und bespitzle ich meine Freunde oder stelle ich mich der Stasi, entgegen, die praktischerweise eine Direktleitung zur Uni hat. Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert, gerade für angehende Schreiberlinge, damit diese erfahren, wie gut sie es heutzutage haben. Obwohl man auch heute in manchen Fällen über den Begriff „freie Meinungsäußerung“ sicherlich streiten kann.
Das Buch gibt’s im Goldmann Verlag. ISBN: 3442112915
claudilaudi - 29. Okt, 10:38
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
P64 (Gast) - 26. Mär, 20:33
Authentische Berichte von Zeitzeugen sind schon was tolles.
In ihren weiteren Werken beschreibt die Autorin übrigens, dass sie die Nachfahrin von Marie Antionette UND des verborgenen 7. Tempelritters ist und damit die legitime Hüterin des Heiligen Grals.
Das weiß sie, weil ihr Vorfahr - also der Tempelritter - mit der Hilfe von Außerirdischen eine Zeitreise unternommen und ihr alles erklärt hat.
Wie gesagt, nichts geht über den authentischen Bericht eines Zeitzeugen!
In ihren weiteren Werken beschreibt die Autorin übrigens, dass sie die Nachfahrin von Marie Antionette UND des verborgenen 7. Tempelritters ist und damit die legitime Hüterin des Heiligen Grals.
Das weiß sie, weil ihr Vorfahr - also der Tempelritter - mit der Hilfe von Außerirdischen eine Zeitreise unternommen und ihr alles erklärt hat.
Wie gesagt, nichts geht über den authentischen Bericht eines Zeitzeugen!
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